Bitte geben Sie einen Suchbegriff ein, um die Suche zu starten.

Nusaybin

Nisibin

Ortsbild Nusaybin

1. Der Ort

Diese Stadt, historisch belegt seit dem 10. Jahrhundert v. Chr., liegt 51km südöstlich von Mardin an einem Fluss in strategischer Lage, weshalb sie oft Garnison und Grenzstadt war. Hier befand sich über Jahrhunderte ein wichtiges kulturelles, akademisches und christlich-religiöses Zentrum. Mor Jakub ist die Wallfahrtskirche des Ortes. Um 1915 lebten hier 8000 Kurden, Juden, Armenier und Aramäer.

2. Die Geschehnisse

Im Juni 1915 begann die Einkerkerung der Christen aus Nusaybin (etwa 400 Familien) und den umliegenden Dörfern. Nach kurzer Freilassung durch einen türkischen Offizier wurden sie wieder inhaftiert und dann in einem Steinbruch nahe der Stadt ermordet. Zuerst brachte man die Armenier, Katholiken und Protestanten um, etwas später wurden dann die Aramäer ermordet. Etwa 30 junge Aramäer konnten in die Berge fliehen und sich vor dem Massaker retten. Einige Christen der umliegenden Dörfer wurden durch den Führer des Tai-Clans, Mohammed, und seinen Freund Hammo Scharo geschützt und vor der Ermordung bewahrt.

Zum Märtyrer wurde der Mönch und Priester Stephan (Estiphanos). Er sollte in Begleitung von Soldaten den Aramäern der Umgebung die Botschaft überbringen, sie wären sicher und würden von der Regierung geschützt. Während dieser Aktion wurde er aber von den Soldaten gefoltert, ihm wurden Hände und Füße abgeschnitten und zum Schluss wurde er enthauptet.

3. Ein persönlicher Bericht

Dann sammelte Qaddur, der Oberbefehlshaber, alle Frauen und Kinder und schloss sie in der Kirche von Mor Jakub ein. Dann führte er die Frauen nach einem Ort, der Kharabe Kurt hieß, und ermordete sie, nachdem er die hübschen Mädchen ausgesondert hatte. Die Kinder fesselte er mit Seilen, führte sie ins Feld außerhalb des Dorfes und liess die Pferde sie mit ihren Hufen zertrampeln.