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Kloster Mor Malke

Qluzmoyo

Ortsbild Kloster Mor Malke

1. Der Ort

Das Kloster liegt etwa 25 km südöstlich von Midyat im gebirgigen Teil des südlichen Tur Abdin in Sichtweite des Berges Izlo. Der Wallfahrtsort wird dem heiligen Malke, einem Verwandten des Klostergründers Mar Augen, zugeschrieben. Seit dem 15. Jahrhundert war es lange Bischofssitz.

2. Die Geschehnisse

Das Kloster bildete einen großen befestigten Gebäudekomplex mit hohen, gut zu verteidigenden Mauern. Hierher zogen sich 1915 viele aramäische Flüchtlinge aus umliegenden Orten zurück (Arbo, Arkah-Kharabale, Sederi, Kharabe-Mishka, Kafro, Beth-Debe u.a.). Da es den türkischen Truppen und kurdischen Banden nicht gelungen war, die Orte Hebob und Beth-Debe zu erobern, wagten sie es nicht, das Kloster anzugreifen. Die vielen im Kloster versammelten Kämpfer unternahmen ihrerseits Ausfälle gegen türkische Truppen und kurdische Banden. Bei so einer Gelegenheit nahmen sie 30 türkische Soldaten gefangen, die sie später wieder freiließen. Ein aramäischer Arzt, der diese Truppen betreute, blieb im Kloster und kümmerte sich nun um die Flüchtlinge. Kämpfer aus Kafro griffen aus dem Kloster heraus das Dorf Sheweske an, um sich zu rächen. Über 900 Kämpfer aus dem Kloster griffen im September das Dorf Mharkan an, um Yusef Hajo, einen Clanchef, zu strafen. Die Bedingungen im Kloster waren aber dennoch hart, die Flüchtlinge litten Hunger und waren oft feindlichen Scharfschützen ausgesetzt. Da das Kloster gut befestigt war und viele Kämpfer beherbergte, wurde es in der Zeit des ersten Weltkriegs nicht angegriffen. Erst in den Jahren 1924 bis 1928, in Kämpfen zwischen Kurden und türkischer Armee, wurde das Kloster zerstört. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es wieder aufgebaut und wird heute von einigen Mönchen bewohnt.

3. Ein persönlicher Bericht

Eines Tages begleiteten 100 bewaffnete Männer die Frauen, um Wasser vom Meschk-Fluß zu holen. Unterwegs begegneten sie einer Regierungstruppe. Die Syro-Aramäer griffen sie an. Die türkischen Soldaten waren unterlegen. Wer fliehen konnte, tat es, und wer nicht, wurde gefangen genommen und von den Syro-Aramäern ins Kloster gebracht. Die Zahl der gefangenen Soldaten betrug an die 30. Unter ihnen befand sich ein syro-aramäischer Arzt namens Salim Bakchos aus Mardin, der sich mit den Worten vorstellte: „Ich bin Christ.“ Sie glaubten ihm aber nicht, bis Mussa Asso ihn erkannte und sagte: „Er ist wahrhaftig ein Aramäer und sein Name lautet Salim Bakchos.“ Die Syro-Aramäer töteten die Soldaten nicht, sondern schickten sie wieder fort. Der Arzt jedoch blieb bei ihnen und half ihren Verwundeten, behandelte ihre Kranken und konnte so viele Schwerkranke heilen.