Bitte geben Sie einen Suchbegriff ein, um die Suche zu starten.

Midyat

Midyat

Ortsbild Midyat

1. Der Ort

Die Kreisstadt im Tur Abdin liegt auf einer großen Hochebene von Bergen umgeben, mit vielen Weingärten und Bäumen. 1915 lebten hier ca. siebentausend Menschen, die in der Mehrzahl syrisch-orthodoxe Gläubige waren, ferner ca. achtzig protestantische, dreißig katholische, einige armenische und chaldäische sowie fünfzig kurdische Familien.

2. Die Geschehnisse

In Midyat versuchten die Behörden, die Solidarität der verfolgten christlichen Bevölkerung unterschiedlicher Glaubensrichtungen zu unterlaufen, um sie leichter verfolgen zu können. Trotz bereits laufender Massaker an Christen aller Glaubensrichtungen in anderen Teilen Anatoliens gelang es den Behörden, den Führer der Syrisch-Orthodoxen Bevölkerungsgruppe, Hanne Safar, davon zu überzeugen, dass diese sicher sei und nur die Protestanten und Katholiken mit Aktionen zu rechnen hätten. Das erwies sich bald darauf als Lüge. Nach den Massakern an Protestanten und Katholiken im Juni 1915 fielen auch die syrisch-orthodoxen Christen ab dem 19. Juli in einem einwöchigen Massaker dem Morden zum Opfer, das im Auftrag der Stadtbehörden von Kurden und Mhallami mit Unterstützung regulärer Soldaten verübt wurde. Unter den ersten Ermordeten war Hanne Safar, der mit seinem Ehrenschwert geköpft wurde.

3. Ein persönlicher Bericht

Nach Hanne Safars Tod steckte die Menge seinen Kopf auf eine lange Stange und paradierte damit durch die Straßen von Midyat, dabei rufend: „Das ist der Kopf des Syrer-Führers von Midyat, passt gut auf ihn auf.“ Danach wurde der Kopf muslimischen Jungen zum Fußballspielen angeboten.