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Kfarburan

Kfar-Boran, Kerburan, Dargecit

Ortsbild Kfarburan

1. Der Ort

Nahezu schon eine Kleinstadt, liegt Kfarburan 46 km nordöstlich von Midyat. Im Ort entspringen mehrere Quellen und ein Bach führt das ganze Jahr über Wasser, so haben sich dort viele Wassermühlen, Handwerk und Handel angesiedelt. 1915 lebten im Dorf 200 christliche Familien (ca. 2000 Aramäer, Armenier, Katholiken, Protestanten) und 60 muslimische Familien. 1979 verließen die letzten christlichen Familien den Ort und gingen ins Exil.

2. Die Geschehnisse

Im Ort befand sich 1915 auch der Sitz des syrisch-orthodoxen Bischofs und des türkischen Bürgermeisters mit 40 Gendarmen. Als die Aramäer durch Flüchtlinge über die beginnenden Massaker informiert wurden, berieten sie Abwehrmaßnahmen, konnten sich aber nicht einigen. Einige verließen sich auf die Schutzversprechungen des Bürgermeisters und wurden am örtlichen Rathaus von Kurden und Türken getötet. Der Bischof begab sich auch unter den Schutz des Bürgermeisters, er wurde auf das Hausdach gebracht, gefoltert und getötet. Die verbleibenden Christen verschanzten sich in sieben Gebäudekomplexen, auch als die sieben Paläste/Patrizierhäuser bekannt. Die Angreifer griffen diese Gebäude nacheinander an und eroberten sie, brachten dann die überlebenden Verteidiger hinaus und töteten sie in Sichtweite der noch aktiven Verteidiger. Nach einer Woche waren alle Gebäude erobert und die Mehrheit der Christen getötet. Etwa 100 Christen überlebten dieses Massaker von 1915, da sie sich außerhalb des Dorfes aufhielten, nach Hah fliehen konnten oder als Kinder von den Kurden versklavt wurden. Erst 1919 kehrten Überlebende des Massakers nach Kfarburan zurück.

3. Ein persönlicher Bericht

...die Syro-Aramäer.. vermochten nur sieben Tage durchzuhalten. Täglich überfielen die Verbrecher ein Patrizierhaus, führten seine Bewohner heraus und massakrierten sie neben dem Haus. Zum Schluss drangen sie ins Haus des Ortsverwalters ein, führten den Bischof heraus, brachten ihn auf ein Dach, folterten ihn auf das Grausamste, enthaupteten ihn am Ende und warfen sein Haupt auf die Erde. Sodann machten sie ein großes Feuer an und verbrannten alle Opfer.