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Diyarbakir

Amida

Ortsbild Diyarbakir

1. Der Ort

Gelegen am Ufer des Tigris, ist Diyarbakir eine der ältesten und historisch bedeutsamsten Städte der Südosttürkei und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Mit einer Bevölkerungszahl von 1,6 Mio ist sie heute ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, das vorwiegend von Kurden bewohnt wird. Seit dem 4. /5. Jh. siedelten aramäische Christen in der Stadt. Ab dem 17./18.Jh. entwickelte sich eine große armenische Gemeinde. Beide Bevölkerungsgruppen wurden bereits 1895 Opfer von Pogromen und Massakern.

2. Die Geschehnisse

Unter dem im Frühjahr 1915 von der örtlichen Verwaltung und Politikern aufgrund seiner bekannten Grausamkeit gegenüber Christen als Vali /Gouverneur eingesetzten Rashid Bey befanden sich Stadt und Provinz von Sommer bis Herbst 1915 in einem Ausnahmezustand des Terrors. Bis Ende August fielen ca. 120.000 Christen aller Konfessionen dem Morden zum Opfer. Im Unterschied zu anderen Provinzen, aus denen vorwiegend Deportationen stattfanden, an deren Ende oftmals Mord stand, wurden hier die Christen in ihren Wohnorten oder in der Nähe umgebracht. Vorwand für das offiziell angeordnete Morden war die Unterstellung, die Christen planten einen Aufstand.

3. Ein persönlicher Bericht

(...eines nicht namentlich genannten türkischen Offiziellen, der auf der Straße nach Diyarbakir ritt)

Auf halbem Weg sahen wir ein furchtbares Schauspiel: Die Leichen der Getöteten lagen in großer Zahl beidseits der Straße... Als wir uns Siverek näherten, wurden die Leichen zahlreicher, wobei Kinder die Mehrzahl bildeten.....Wir hatten nicht erwartet, die Leichen von Getöteten nahe den Mauern von Diyarbakir zu finden, aber wir hatten uns geirrt, denn wir bewegten uns zwischen Leichen, bis wir das Stadttor durchquerten.